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Der Schutzstatus der Bahn ist fraglich - zumal einige Stationen nicht nach historischem Vorbild erneuert werden

Ist die Schwebebahn bald kein Denkmal mehr?

Seit dem 26.05.1997 steht die Schwebebahn unter Denkmalschutz. An diesem Tage wurde das gesamte Fahrgerüst, alle Stationen, der Kaiserwagens und Teile der Uferbefestigung der Wupper in die Denkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen. (vgl. Webseite Wuppertal)
Dieser Unterschutzstellung war in Wuppertal eine heftige Debatte über den [stUmbau#Schwebebahnumbau[/st] der Bahn vorausgegangen. Aus wirtschaftlichen Gründe wäre ein Neubau in einer zeitgemäßen Bauweise sinnvoll gewesen. Die komplizierten, genieteten
0706-72
Wuppertal, Alter Markt

© D. Düppel
Kaiserwagen
Stahlkosntruktion, aus denen das Fahrgerüst besteht, sind aufwendig zu bauen und zu warten. Vor allem sind spätere Anstricharbeiten extrem aufwendig. Ein Hohlkastenkonstuktion hätte zumindest im Bereich der über 400 Stützen Vorteile gehabt.
Aus einigen Teilen der Bevölkerung bestand der Wunsch nach einen Erhalt des alten Erscheinungsbildes. Selbst die behutsame Anpassung der Fachwerkkonstruktion war manchen Bürgern nicht zu vermitteln. So wurde später kritisiert, dass bei der neuen Konstruktion an einigen Bauteilen größere Materialstärken gewählt wurden, um den gestiegenen Belastungen zu entsprechen! Besonders die modernen Bahnhöfe waren der Kritik ausgesetzt. Die Anforderung eines modernen SPNV-Betriebs an vandalismussichere, helle und kundenfreundliche Bahnhof, die auch von mobilitätseingeschränkten Kunden benutzt werden können, deckte sich nicht mit den knapp 100 Jahre alten Konstruktionen aus der Kaiserzeit.
Damals wurde ein Kompromiss gefunden: Bis auf die Stationen Werther Brücke, Völklinger Straße und Landgericht sowie die Wagenhalle samt Station in Oberbarmen sollten nach historischem Vorbild neu errichtet werden, was erheblich teurer als die Neukonstruktion sein sollte. Gleichzeitig wurde die Gerüstkonstruktion und Denkmalschutz gestellt, wobei klar gestellt war, dass die Modernisierung der Bahn trotz Schutzstatus möglich blieb.
Lange Zeit sah es auch so aus, als ob dieser Kompromiss Realität werden sollte. Als sich jedoch im Jahr 2004 größere Löcher in der Umbau-Finanzierung auftaten und der Landesrechnungshof die Landesförderung monierte, kamen erste Zweifel am historischen Erhalt der Stationen auf. Nach zähen Verhandlungen zwischen Stadt, WSW und Land hatte man sich unter beiderseitigen Zugeständnissen auf die Förderung des Restausbaus geeinigt. Seitdem ist der finanzielle Spielraum beim Schwebebahnausbau gering. Alle Planungen kamen erneut auf den Prüfstand und mussten nun verschärften finanziellen Einschränkungen stand halten. Um die mittlerweile stark gestiegenen Gesamtkosten nicht weiter anwachsen zu lassen, wurde versucht, den Restausbau preiswerter zu gestalten. Bei der Suche nach Einsparungen rückten schnell die Stationen ins Blickfeld. Wenn diese nicht nach historischem Vorbild neuerrichtet würden, könnten 14 Mio. Euro eingespart werden. Folglich wurde im Jahr 2006 bekannt, dass der Ausbau der Stationen nicht nach historischem Vorbild geschehen soll. Stattdessen werden moderne, kostengüstigerer Bauwerke die alten Bahnhöfe ersetzten. Lediglich die Station Werther Brücke wird, so Stadtwerkechef Feicht im Sommer 2007 im Wirtschaftsausschuss der Stadt, „historisierend“ nachgebaut werden. Was sich die Stadtwerke darunter vorstellen ist unklar, scheinbar soll sich ein Neubau jedoch am alten Vorbild orientieren.
Aus Sicht des Denkmalschutzes ist das Gerüst der Bahn kaum noch schützenswert. Nach Ende des Umbaus sind zu viele Veränderungen vorgenommen worden, das ein Schutzstatus nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Somit würde die Bahn dann wahrscheinlich von der Denkmalliste der Stadt wieder verschwinden. Dennoch ist es möglich, dass zumindest der Kaiserwagen als Einzelobjekt weiterhin geschützt bleibt.
Foto

So oder ähnlich werden vermutlich bald auch die Stationen Völklinger Straße und Landgericht aussehen
Fotonr: 0706-82 Fotograf: D. Düppel
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