Die Talsperre setzte sich durch
Der Abfluss Wupper unterliegt einem Mittelgebirgsfluss entsprechend starken Schwankungen. Im Sommer kam es bis Mitte des 20. Jahrhunderts zum partiellen und zeitweisen Austrocknen des Flusses während es in den niederschlagsreichen Monaten zu Überschwemmungen der Wupperufer kam.
Nach dem 2. Weltkrieg rückten die Pläne für den Talsperrenbau wieder in den Vordergrund. Ab 1957 wurden Planungen für eine Wuppertalsperre konkretisiert. Es wurde vorgeshen, den Fluss durch eine Sperre bei Krebsöge aufzustauen. Durch die Sperre sollte die Wupper in der schließlich bis 1987 realisierten Ausführung bis Hückeswagen aufgestaut werden. Somit befänden sich die Anlagen der Wuppertalbahn zwischen Krebsöge und Heide größtenteils unter Wasser. Der Bauträger, der Wupperverband, der maßgeblich an der Umgestaltung der Verkehrswege im Bereich der Sperre verantwortlich war, ließt an der RWTH Aachen ein Gutachten über die mögliche Verlegung der Bahntrasse erarbeiten. Nach den letzten Planungen sollte der Absperrdamm auf dem Gelände des Bahnhofs Krebsöge entstehen.
Nur die erste Variante hätte einen durchgehenden Verkehr auf der Strecke Wuppertal-Rauenthal – Radevormwald weiter ermöglicht. Alle weiteren Alternativen stellen die Anbindung Radevormwalds über Remscheid und Wuppertal-Ronsdorf her. Besonders problembehaftet waren die Varianten 2 und 3, da jeweils die ehem. Strecke Remscheid-Lennep – Krebsöge benutzt werden sollte. Diese Strecke wurde in den 1950er Jahren unter der Maßgabe stillgelegt, Teile der Trasse für die zuerweiternde Bundesstraße 229 zu nutzen. Ferner war die Trasse zum Planungszeitraum bereits komplett rückgebaut und teilweise schon verkauft. Die Trasse 2 wäre mit dem neuen Tunnel und einer Brücke bei Kräwinkel und die Trasse 3 mit einer Überquerung der Sperre auf einer neuen Brücke relativ teuer geworden. Die 4. Alternativ zeichnet sich durch den größten Neubauanteil aus. Bis zum Bau der Brücke über die zukünftige Talsperre im Zuge der L 412 hätte die Möglichkeit bestanden, wie beim Bau der Bigge-Talsperre (Strecke Finnentrop – Olpe) eine kombinierte Straßen-Schienenbrücke zu erstellen und somit die Baukosten zu senken. Wie auch alle anderen Varianten wurde auch Möglichkeit 1 nicht realisiert. Diese Streckenführung war die unproblematischste und günstigste Alternativ. Zudem hätte, wie auch bei Variante 3, die Ortschaft Honsberg einen Haltepunkt erhalten sollen. Im Herbst 1980 wurde das Teilstück Dahlhausen – Radevormwald stillgelegt und in den folgenden Jahren rückgebaut. Die letzten Relikte verschwanden im Jahr 1985 mit dem Abbau der letzten Wupperbrücken. Als am 11.11.1987 der Einstau der Sperre begann, war fast alles was an die Strecke erinnerte, entfernt. Teil des Gleisunterbaus sind noch heute vorhanden und befinden sich weitgehend unter dem Wasserspiegel. Nur bei niedrigen Pegelständen kommt der Bahndamm stellenweise noch zum Vorschein. Im Bereich Nagelsberg zwischen Kräwinklerbrücke und Krebsöge verläuft ein Wanderweg auf Teilen der alten Trasse bzw. die Trasse verläuft etwas unterhalb des Weges. Im Bereich Oege ist der Einschnitt der Kräwinklerkurve noch vorhanden. |
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