Die Ennepetalbahn
Trotz des großen Streckensterbens in den 60er, 70er und 80er Jahren gibt es doch noch ein paar Bahnen im Bergischen, die sich den Nebenbahncharakter bewahren konnten. Zu nennen sind hier sicherlich die KBS 458 und die Ennepetalbahn, (ex) KBS 233, Hagen - Gevelsberg - Ennepetal Altenvoerde. Der Personenverkehr wurde auf dieser kurzen Bahn schon am 29.09.1968 eingestellt. Der Güterverkehr konnte sich aber bis Heute retten. Die Bahn, die bei Haspe (Hagen) von der Hauptbahn Wuppertal - Hagen abzweigt, wird heute durch die TSD bedient. Nachdem sich die Deutsche Bahn AG von dieser Strecke trennen wollte, kaufte am 27.12.1999 die Eisenbahn-Verkehrs-Gesellschaft im Bergisch-Märkischen Raum (EBM) die Strecke von Hagen-Haspe (ausschließlich) bis Ennepetal-Altenvoerde. Das einzig verbliebene Güterzugpaar an Werktagen wird weiterhin durch DB Cargo gestellt. Erst am 29.05.2000 übernimmt die EBM selbst die Erbringung der GZ-Leistungen. Zum 01.10.2001 übernimmt die EBM Cargo, ein Tochterunternehmen der EBM die Zugleistungen auf der Strecke. Neben dieser Leistungen ist EBM-Cargo z.B. auch auf der KBS 458 im Güterzugdienst und bei Bedarf deutschlandweit im Bauzugdienst tätig. Im Jahr 2004 beginnt der Stern dieser Gesellschaft zu sinken. Wegen offener Forderungen von DB Netz und anderen Gläubigern beantragt das Unternehmen im Sommer 2004 Insolvenz beim Amtgericht Köln. Zum 2.9.2004 wird EBM Cargo schließlich aufgelöst während die Muttergesellschaft ebenfalls Insolvenz anmeldet. Der Erhalt der Ennepetalbahn ist nun akut gefährdet. Daraufhin beabsichtigt das Verkehrsministerium NRW die Stilllegung der Strecke. Ansässige Firmen entlang der Strecke sehen sich nun großen Transportschwierigkeiten gegenüber. Die mehr als 200.000 Tonnen versandte Güter jährlich können kaum auf die Strasse verlagert werden. Die Unternehmen sehen etwa 120 Arbeitsplätze in Gefahr. Ab dem 29.09.2004 übernimmt die Hochwaldbahn erst einmal die GZ-Leistungen, wobei EBM nach wie vor als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) sowie Streckeneigentümerin agiert. Ihre Zulassung als EVu haben sowohl die EBM als auch die EBM Cargo schon im September 2004 verloren. Einige Anschließer an der Strecke, die dringend auf den Transport ihrer Güter über die Schiene angewiesen sind, erwägen den Kauf der Trasse und den Erhalt durch ein durch ein zu gründendes EIU. Am 21.12.2004 wird schließlich die Talbahn GmbH mit Sitz in Gevelsberg gegründet, die den Erwerb, die Unterhaltung und den Betrieb auf der Strecker sicherstellen soll. Die Anteile an der neuen Gesellschaft werden von drei Anschließern an der Bahn getragen. Die Talbahn konnte am 12.04.2005 die Strecke übernehmen und erhielt wenig später die Zulassung als EIU. Dabei stellt sie den notwendigen OBL (Oberster Betriebsleiter) nicht selbst sondern Kauf ihn als Dienstleistung von der Hafen und Güterverkehr Köln (HGK) zu. Auch unter der Regie der Talbahn GmbH führt die Hochwaldbahn weiterhin die Erbringung der Zugleistungen auf der Strecke durch. Im Bereich Hagen-Haspe wurde in den 1970er Jahren eine neue Trasse errichtet. Zuvor gab es eine Verbindung von Hagen-Harkorten nach Hagen-Eckesey durch den Hagener Stadtteil Haspe. Im Rahmen einer städtebaulichen Neugliederung wurde die Strecke aus dem Siedlungsbereich herausgenommen und bei Hagen-Haspe an die Strecke 2550 (Hagen - Ennepetal - Wuppertal) angeschlossen. Der alte Trassenverlauf wurde rückgebaut. Hagen-Kückelhasuen konnte als Stichstrecke von Hagen-Eckesey aus erreicht werden. Der am 29.09.1968 eingestellte Personenverkehr wurde bis dato im Taktverkehr erbracht, was zu dieser Zeit nicht selbstverständlich war. Die Personenzüge verkehrten zuletzt von Dortmund Hbf über Herdecke und Hagen Hbf nach Ennepetal-Altenvoerde. Im Volksmund hieß die Bahnstrecke der 'Teckel'. Bauliche Besonderheit der Strecke ist der 80 m lange Kruiner Tunnel. Als die BME den Abschnitt Schwelm - Hagen der Strecke Wuppertal - Hamm baute, schüttet sie zwischen den Bahnhöfen Ennepetal (früher: Milspe) und Gevelsberg einen Damm in einen Taleinschnitt. Für die Ennepe und eine Straße wurde ein Durchlass vorgesehen. Als später die Ennepetalbahn gebaut wurde, müsse ach für die Bahn ein Kreuzungsmöglichkeit geschaffen werden. Dazu wurde der kombinierte Straße/Schienetunnel errichtet, der neben eine Bundesstraße auch ein Gleis der Bahn aufnahm. Während anfangs die Strecke vom Straßenraum abgegrenzt durch den Tunnel führte, wurden die Schienen später mit Asphalt aufgefüllt und den Kraftfahrzeugverkehr stand nun in den Zugpausen eine zweite Fahrbahn zur Verfügung. Seit dem Umbau ist der Tunnel durch Schranken wie ein Bahnübergang gesichert. Wenn Zugfahrten stattfinden, wird der gesamte Tunnel für den Straßenverkehr gesperrt.
Für die EBM-Fahrten GZ lag folgender Fahrplan vor.
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