Tunnel und Brücken im Bergischen
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Tunnel finden Sie in der Bahnanlagendatenbank. Die früher hier bereitgehaltenen Informationen wurden in die Datenbank integriert. Zur Suchmaske Aufgrund seiner Topographie ist das Bergische Land nur bedingt für den Bau und Betrieb von Eisenbahnlinien geeignet. Besonders in der Anfangszeit des Eisenbahnbaus waren steile Streckenabschnitte von Dampfloks nur bedingt befahrbar, so dass zur Schaffung einer relativ ebenen Trasse zahlreiche Kunstbauten notwendig wurden. Neben etlichen Brücken wurden im Bergischen Land auch zahlreiche Tunnel angelegt. Tunnel Unter Tunneln werden Bauwerke zur Unterquerung von Hindernissen, insbesondere Bergen, Hügel aber auch Gewässer, verstanden. Die Unterscheidung nach Tunnel oder Unterführungen ist nicht eindeutig definiert. Unter Unterführungen werden allgemein Bauwerke verstanden, die einen Verkehrsweg queren. Sie sind somit dem Bereich der Kreuzungsbauwerke zuzurechnen. In der Praxis ist die Unterscheidung, ob es sich bei einer Anlage um einen Tunnel oder eine Unterführung handelt, schwer zu treffen. Der Tunnel Oberstraße unterquert einerseits einen Verkehrsweg (Straße) andererseits aber auch Gebäude und Freiflächen. Im Bereich der Tunnel können verschiedenen Tunnelarten unterschieden werden. Sporntunnel Diese meist in Flusstälern anzutreffenden Tunnel schneiden Flussmäander und ersparen somit das Ausfahren von Flussschleifen. Sie dienen vor allem der Verkürzung der Strecke und der Vermeidung von engen Kurven in den Flussschleifen.
Scheiteltunnel Scheiteltunnel befinden sich unterhalb des Gipfels eines Berges oder Hügels. Somit wird die Überwindung des kompletten Berges erspart, gleichzeitig kann die Länge im Vergleich zu einem am Fuße des Hindernisses gelegenen Basistunnels verkürzt werden. Die Scheiteltunnel besitzen häufig an den Enden lange Rampen. Basistunnel Im Gegensatz zum Scheiteltunnel unterquert der Basistunnel einen Berg an dessen Basis ohne erst die Bergflanke empor zufahren. Basistunnel weisen häufig eine größe Länge auf und deren Bau wurde erst durch moderne Technik ermöglicht. Basistunnel wurden entlang der ersten Deutschen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Hannover und Würzburg realisiert. Benennung Die Tunnel erhalten in der Regeln den Namen einer in der Nähe des Tunnels liegenden Ortschaft (z.B. Dorp-Tunnel, Rauenthaler Tunnel). Seltener werden die Bauwerke nach dem duchschnittenen Berg (oder Gewässer) benannt (z.B. Goldbergtunnel in Hagen). In einigen Fällen erfolgt die Benennung auch nach Persönlichkeiten o.ä. wie z.B. beim Präsident-Hoefft-Tunnel in Schwelm. Brücken Zur Überquerung von Hindernissen, insbesondere von Geländeeinschnitten oder Gewässern aber auch anderen Verkehrstrassen, werden Brückenbauwerke eingesetzt. Das Spektrum reicht von Überwerfungsbauwerken und Bachdurchlässen hin zu weiten Bogen oder Hängebrücken. Balkenbrücken Zur Überwindung kleiner bis mittlerer Spannweiten kommen häufig Balkenbrücken zum Einsatz. Sie bestehen aus einem über zwei Auflagepunkte gelegten Balken aus Beton oder Stahl. Bei größeren Hindernissen ist die Aufteilung der Spannweite in mehrere Felder notwendig, wobei mehrere Balken auf Pfeilern ruhen. Die Lasten werden allein durch den Brückenbalken auf die Brückenköpfe abgeleitet. Ihre statischen Eigenschaften definieren sich vor allem über den Querschnitt der verwendeten Balken. Inzwischen werden solche Brücken, bestehend aus diversen Feldern auch zur Querung von vor allem flächen und breiten Tälern eingesetzt. Neben zahlreichen Autobahnbrücken wurden auch Brücken an einigen Schnellfahrstrecken als Balkenbrücke ausgeführt. Fachwerkbrücken Zur Querung kleinerer Hindernisse kommen neben Balkenbrücken auch Fachwerksbrücken zum Einsatz. Die Brückenträger werden durch senkrecht sehenden Gefache stabilisiert, die meist aus Stahl, seltener aus Holz bestehen. Die Ausführung der Fachwerke reicht von parallelen Fachwerken bis hin zu nicht-parallelen oder zu Fachwerken, die an einer Seite durch einen Rundbogen begrenzt sind. Das Fachwerk kann sich oberhalb oder unterhalb des Brückenträgers erstrecken. Brücken mit nach Oben gerichtetem Fachwerk werden als Brücken mit untenliegender Fahrbahn bezeichnet. Brücken mit nach unten reichendem Fachwerk werden analog Fachwerkbrücken mit obenliegender Fahrbahn genannt.
Bogenbrücken Zur Überquerung weiter Hindernisse wird gerade bei der Überwindung von Tälern auf Bogenbrücken zurückgegriffen. Die Hauptlast wird über eine Bogenkonstruktion in den Grund (häufig die Talflanken) abgeleitet. Mit solchen Konstruktionen können weite Spannweiten ohne störende Pfeiler realisiert werden. Besondere Ansprüche werden jedoch an die Gründung des Bogens gestellt. Herausragende Beispiel in der Region ist die Müngstener Brücke. Bei Bogenbrücken mit untenliegender Fahrbahn werden die Lasten über Zugstäbe in einen die Spannweite überbrückenden Bogen geleitet, der sich an den Brückenköpfen gegen den Grund abstützt und dort die Kräfte einleitet. Diese Konstruktion wird vor allem bei mittleren Spannweiten, z.B. zum Queren von Schifffahrtskanälen eingesetzt.
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