Ursprünglich sollte die S-Bahn ab Mettmann über die alte Strecke (ex KBS 401) über
Dornap-Hahnenfurth zur Unterquerung der KBS 450.9 unweit des Tesch-Tunnels fahren, um dort in die Strecke 2723 (450.9) eingefädelt zu werden. Diese Planung wurde inzwischen aufgegeben. Im Sommer 2005 hat der Verkehrsausschuss der Stadt Wuppertal eine mit der Stadt Wuppertal (Bauleitplanung), der RegioBahn und den Kalkwerken in Dornap abgestimmten neuen Trassierung zugestimmt.
Die Strecke soll westlich des Bf Dornap-Hahnenfurth die alte Trasse verlassen
und in nordöstlicher Richtung an einem Kalktagebau vorbeiführen. Die Trasse wird
gebündelt mit der bereits existierenden B 7n (Düsseldorfer Straße) durch das
Steinbruch-Gelände geführt.
Im Bereich des ehem. Bahnhofs Dornap erfolgt dann die Einfädelung in die Strecke der S
9. Vor der Einfädelung wird ein neuer Hp Hahnenfurth-Düssel errichtet. Dieser
Haltepunkt soll etwa in Streckenkilometer 20,8 liegen. Der 75 Meter lange
Bahnsteig (für Einfach- und Zweifachtraktion geeignet) wird mit 96 cm Höhe
den üblichen S-Bahn-Bahnsteigen entsprechen. Im Umfeld der neuen Haltepunktes
soll eine P&R Parkplatzanlage entstehen, die etwa 80 PKW Platz bieten wird.
Gleichzeitig werden zwei Bushaltestellenpositionen eingerichtet.
Von der Einfädelung an wird die Strecke 2723 bis Wuppertal-Vohwinkel genutzt. Im Bereich der Freifläche nördlich der Unterfahrung der Hauptstrecke in Vohwinkel durch die S 9 soll ein Ausziehgleis errichtet werden, wo die Züge der S 28 wenden können. Falls die
Linie sofort bis Wuppertal Hbf verlängert werden sollte, würde das Ausziehgleis
wegfallen. Die neue Trasse würde die zukünftigen Tagebaubereich der
Rheinkalk nicht zerschneiden und günstiger zur Wohnbebauung in Wülfrath liegen.
Nicht zuletzt dadurch erhofft man sich eine höhere Fahrgastnachfrage. Auch im
Hinblick auf einen mögliche Verbindung Mettmann - Wülfrath, die im Zuge
des Circle-Line-Projektes realisiert werden könnte, wäre die neue Trassenführung
sinnvoller. Der Umbau der ehem. Station Hahnenfurth zu einer S-Bahntauglichen
Station würde rund 2 Mio. Euro kosten, während für den Neubau des Hp
Hahnenfurth-Düssel nur 500.000 € veranschlagt sind. Der neue Haltepunkt könnte
zudem wesentlich günstiger an das Busnetz angeschlossen werden, was für den
Erfolg der S 28-Verlängerung wichtig ist. Um die neue Trasse realisieren zu
können, hat die RegioBahn im Sommer 2005 zwei Flächen von der Rheinkalk
erworben. Durch die neue Trasse werden planfestgestellte Haldenflächen berührt,
auf denen Abraum aus den Kalkgruben gelagert wird. Deswegen muss neben der neuen
Trasse auch eine Neuausweisung von Haldenflächen im Gebietsentwicklungsplan
erfolgen. Das Verfahren über die Änderung des GEP wurde Ende 2005 vom
Regionalrat beschlossen. Die bereits 1999 in den GEP aufgenommene Südvariante
soll gleichzeitig gestrichen werden
Die Kosten für die Realisierung werden derzeit auf rund 26,5 Mio. Euro geschätzt. Für den Baukostenanteil erhofft sich die Stadt Wuppertal eine Übernahme der Kosten durch das Land im Rahmen einer S-Bahn-Maßnahme zu 100%. Ob es zu einer derart weit reichenden
Kostenübernahme, wie es sie bislang für DB Projekte gab, kommen wird, ist offen.
Würde das Projekt nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) finanziert,
müssten die Städte Wuppertal und Mettmann mit einem Eigenanteil von 15 % der
Bausumme rechnen, der sich nach derzeitigem Stand auf etwa 3,5 Mio. € belaufen
würde.
Auch über die Bestreitung der Betriebskosten gibt es derzeit noch Unklarheit. Entweder könnten die Betriebsleistungen durch den VRR erbracht werden (Große Umlage), wobei sich dann alle Mitglieder über ihre Umlage an den Kosten beteiligen würden. Andererseits könnten nur die beiden Städte Wuppertal und Mettmann durch eine Erhöhung ihre Zahlungen an den VRR den Betrieb finanzieren. Während die erste Lösung derzeit vom VRR mit der Begründung, zusätzliche Verkehrsleistungen seinen in der Verbandsversammlung nicht
durchsetzbar, abgelehnt wird, sind auch die beiden Städte Wuppertal und Mettmann nicht bereit, die Kosten zu tragen. Die Städte argumentieren, das es nicht sein könne, das das Stück Kaarst - Mettmann-Stadtwald der S 28 solidarisch finanziert werde (auch mit Beteiligung der Stadt Wuppertal), der Netzschluss (Mettmann - Wuppertal-Vohwinkel) jedoch nur von den beiden Städten getragen werden soll.
Das Vorhaben ist bislang nicht in die 1.Stufe das ÖPNV-Programm 2002 - 2006 der Landesregierung aufgenommen. Es ist bislang nur als förderwürdig ohne konkretes Datum anerkannt. Das Vorhaben wurde als indisponibel für den Plan 2004 - 2009 angemeldet, um eine möglichst kurzfristig Realisierung zu ermöglichen.
Die derzeitige Planung sieht vor, ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 Züge
bis Wuppertal-Vohwinkel zu fahren.
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Ausschnitt aus der BiB Streckenkarte für den Bereich Dornap. Die neue Nordtrasse ist grün eingezeichnet. Der gestrichelte Abzweig in Richtung Oberdüssel (nach norden) auf die Strecke 2423 ist Bestandteil des Circle Line Projektes für eine Verbindung Mettmann-Stadtwald - Wülfrath. |