Ein Relikt aus vergangenen Zeiten Wuppertals: Die Straßenbahn in der Kohlfurth
Häufig wird Wuppertal in diejenigen Städte eingereiht, die sich ihrer Straßenbahn entledigt haben. Dies ist soweit auch richtig, schließlich fuhren am 31.05.1997 die letzten Straßenbahnzüge der WSW auf den Linien 601 und 611. Doch es gibt in Wuppertal nach wie vor eine Straßenbahnstrecke: Die Museumsbahn in der Kohlfurth.
Im Jahre 1969 gründete sich der Verein 'Bergische Museumsbahnen', nachdem das
Meterspurnetz der WSW in der Stilllegung begriffen war. Die Vereinsmittgleider
konnten einige meterspurige Fahrzeuge von den WSW übernehmen, um sie vor dem
Schrottplatz zu retten. Der Verein hatte sich das Teilstück Kohlfurther Brücke -
Möschenborn der Strecke Elberfeld - Cronenberg - Solingen als Einsatzstrecke
ausgesucht. Die steigungsreiche Strecke verläuft nahezu komplett auf eigenem
Bahnkörper in überwiegend bewaldeter Umgebung. Nur an zwei Stellen kreuzen
Straßen die Strecke. In den Anfangsjahren war die Strecke noch im Besitz der
WSW, was dennoch zeitweise Erhaltungsarbeiten seitens des Vereins an der Strecke
möglich machte. Im Jahre 1973 wurde ein Pachtvertrag zwischen den beiden
Parteien geschlossen, der der BMB nun die Nutzung der Strecke zusicherte. Noch im selben Jahr wurden die Wagen des Vereins auf einem Grundstück an der Wupper an
der Kohlfurther Brücke abgestellt, wo in den folgenden Jahren ein kleiner
Betriebshof entstand.
Nachdem in den Jahren nur gelegentliche Fahrten auf der etwa 3 Kilometer
langen Strecke durchgeführt werden konnten, wurde am 24.05.1992 der
Museumsbetrieb offiziell aufgenommen. Seitdem wird in den Sommermonaten an den
Wochenenden an bestimmten Tagen ein Straßenbahnbetrieb im 30 Minuten Takt
angeboten, der sich großer Beliebtheit erfreut. Dabei werden verschiedene Wagen
eingesetzt, was bei dem Zuschauern für Abwechselung sorgt.
In der Kohlfurth ist inzwischen eine große Halle zum Unterstand der
Wagen und für Renovierungsarbeiten entstanden, in der der Verein auch zahlreiche
Wagen aufarbeitet.