Die Wuppertaler Schwebebahn


Einführung

"Einmal im Leben durch Wuppertal schweben..." so warb die Stadt Wuppertal einst für sich und sein bekanntestes Wahrzeichen. Seit nunmehr über einhundert Jahren pendelt die Bahn, die die bekannte Wuppertaler Dichterin Else Lasker-Schüler als "stahlharten Drachen mit vielen Bahnhofsköpfen und sprühenden Augen" bezeichnete, auf der rund 13 Kilometer langen Strecke und ist im ÖPNV- Gefüge der Stadt nicht mehr wegzudenken. Kein anderes Verkehrsmittel ist derzeit in Wuppertal in der Lage, werktäglich rund 72.000 Fahrgäste schnell zu zentralen Orten entlang der Talachse zu befördern. Dazu kommen die geringe Störanfälligkeit und die Unabhängigkeit von anderen Verkehrssystemen und deren Störungen; die Schwebebahn kennt keine Verkehrsstaus! An einem Gerüst hängend, verbindet die Bahn auf einem Rundkurs (oft mit einem waagerechtem Paternoster oder einem Karussell verglichen) die Stadtteile Barmen, Elberfeld und Vohwinkel. Wuppertaler In dieser Ausführung und in dieser Bedeutung ist die Schwebebahn weltweit einmalig. Es gibt kein anderes Hängebahnsystem das die beschriebene Verkehrsleistung erbringt. Die Schwebebahn ist in Wuppertal kein "technisches Spielzeug" oder ein Test- und Forschungsobjekt wie beispielsweise einst die Dortmunder H-Bahn. Trotz ihrer Einzigartigkeit und der damit verbundenen Problemen, für deren Lösung es nie Vorbilder gab, hat sich das Schnellverkehrsmittel in Wuppertal bewährt. Und deswegen wurde die mehr als 100 Jahre alte Konstruktion zwischen 1999 und 2005 fast vollständig erneuert. Neben dem rein verkehrlichen Nutzen den die Bahn im ÖPNV System Wuppertal erbringt, wirkt sie auf viele Menschen faszinierend. Sie hat sich in ihrem über 100 jährigem Bestehen zu Wuppertals wichtigstem Wahrzeichen entwickelt, das als sogn. Wupperwurm auch Eingang in das Logo der Stadt Wuppertal gefunden hat.

Um die Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert wurde die Schwebebahn so errichtet, wie sie sich heute - ihrer äußeren Gestalt nach - noch präsentiert. Da das technische System in der Wuppertaler Ausführung einmalig ist, soll vor der Betrachtung der Geschichte der Bahn ein Blick auf die Technik folgen. Die wesentlichen Elemente wurden schon 1900 wie folgt beschrieben errichtet und bilden noch heute - mittlerweile erneuert und teilweise verändert - die Basis des Verkehrssystems Schwebebahn.

Bei der Wuppertaler Schwebebahn handelt es sich technisch korrekt um eine Hängebahn. Eine Schwebebahn im Wortsinne ist das System nicht und trägt offiziell den Namen 'Einschienige Hängebahn System Eugen Langen'. Als Schwebebahn wird im Gegensatz zur Bahn in Wuppertal eine berührungslos geführte Bahn, wie die Magnetschwebebahn Transrapid, verstanden. Die Wuppertaler Bahn ist einschienig ausgeführt, wobei die Wagen durch auf dem Wagendach angebrachten Drehgestellen auf einer Schiene gehalten werden. Die zwei Schienen, für jede Fahrtrichtung ist eine Schiene vorhanden, werden durch ein Gerüst, das Tragwerk, gehalten. Die Bahnen verkehren auf einem Rundkurs zwischen den beiden Endstellen, wo sich jeweils Rückkehrschleifen befinden. Das Schwebebahnsystem wird häufig mit einem 'liegendem Paternoster ' verglichen. Die Bahn verläuft in Ost-West-Richtung durch die Wuppertaler Stadtteile Vohwinkel, Elberfeld und Barmen. Etwa 3 der insgesamt 13 Kilometer der Strecke befindet sich über Straßenraum in Vohwinkel, während sich der Großteil der Strecke über dem Fluss Wupper befindet. An insgesamt 20 Haltestellen findet der Fahrgastwechsel statt.

Gliederung dieses Artikels
Dieser Artikel besteht aus folgenden Teilen:

Einführung